Renaturierung

Als Renaturierung wird die Rückführung eines, durch den Menschen veränderten Gewässers, in seine ursprüngliche Form bezeichnet. An der Diemel wurden bereits streckenweise Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt, einige Abschnitte des Flusses sind jedoch noch nicht renaturiert. Für diese wurden im Rahmen dieses Projektes weitere Maßnahmen geplant. Um den Erfolg von umgesetzten Maßnahmen bewerten zu können, sowie die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zu prüfen, wurde eine Gewässerbewertung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Bewertung können in der Kategorie Gewässerbewertung eingesehen werden.

Umgesetzte und geplante Maßnahmen

Fließgewässer sind in ihrer natürlichen Ausprägung durch dynamische Prozesse und strukturell vielfältige Lebensräume gekennzeichnet. Ufer werden überschwemmt, neue Ablagerungen und Verschiebungen entstehen und es bilden sich verschiedene Strukturen. Aufgrund von menschlichen Einflüssen wird der natürliche Verlauf des Fließgewässers verändert und es verliert seine ökologische Eigendynamik und Strukturvielfalt. Durch eine Renaturierung wird diese Strukturvielfalt zurückgewonnen und die Habitate verschiedener Arten werden aufgewertet. Dies führt dazu, dass Arten, welche sich vorher aufgrund der fehlenden Strukturen in und außerhalb des Gewässers nicht ansiedeln konnten, nun neue Lebensräume zur Verfügung gestellt bekommen.
Sowohl die umgesetzten als auch die geplanten Maßnahmen werden durch Karten und Abbildungen veranschaulicht. Die Karten illustrieren die Entwicklung, welche die Diemel vom begradigten, nicht renaturierten Zustand, bis fünf Jahre nach der Renaturierung strukturell durchläuft. Sie zeigen, wie die Artenvielfalt erhöht werden kann und wie die ökologischen Wechselbeziehungen wiederhergestellt werden können.

Gewässerbewertung

Die Gewässerbewertung wurde mithilfe einer detaillierten Strukturkartierung und der Bestandsaufnahme der Tier- und Pflanzenarten durchgeführt, deren Analyse Aussagen über die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten zulässt. Die Strukturkartierung zeigt außerdem welche Lebensräume (Habitate) im untersuchten Gewässer vorhanden sind. Anhand der Analyse der Fisch- und Makrozoobenthosbestände lassen sich zudem Aussagen über die Artenvielfalt und die Defizite (Artenrückgang) im Projektgebiet treffen.